Hier also meine gesammelten Weisheiten zu Stoffslipeinlagen, wie vor einer Weile schon angekündigt. Das Baumwollhelferchen, das ich passend zum Mooncup für mich entdeckt habe. Meine ersten Stoffslipeinlagen, die ich mir vor langer Zeit schon zulegte und heute noch nutze, waren ganz einfache Baumwollslipeinlagen aus Bio-Baumwolle von Imse Vimse.
Heute gibt es diese natürlich in ausgefeilterer Form und sogar in Farbe. Damit ich die Stoffslipeinlagen nach der Menstruation alle zusammen waschen kann, entschied ich mich dazu, gleich mehrere zu kaufen. Hier meine Empfehlung für den Start:
12 Normaleinlagen (4x 3er-Set)
6 Minieinlagen (2x 3er-Set)
6 Nachtbinden (2x 3er-Set)
Selbstverständlich hängt dies auch von der Stärke und Dauer der Monatsblutung ab. Neulich habe ich auch komplette und vor allem kostengünstigere Startersets entdeckt:
Es lohnt sich, auch die anderen Anbieter neben Imse Vimse zu erkunden, der Markt ist inzwischen rasant gewachsen. Das Angebot ist mittlerweile doch recht groß und die Bedürfnisse sind von Frau zu Frau sehr unterschiedlich. Deshalb möchte ich versuchen, die verschiedenen Arten von Stoffslipeinlagen kurz vorzustellen.
Zum einen gibt es Baumwollslipeinlagen zum ganz normalen Einlegen in den Slip, ähnlich wie konventionelle Einlagen. Andere sind zum Fixieren mit Flügeln ausgestattet, mithilfe eines unauffälligen Druckknopfes finden sie Halt an der Unterwäsche.
Selbst nach dem Waschen werden kleine Verfärbungen hin und wieder nicht ausbleiben. Damit diese nicht ins Auge stechen, arbeitet man mit dem Effekt der Überdeckung. Dafür bietet Imse Vimse Baumwollslipeinlagen mit kleinen Mustern an. Nicht nur praktisch, sondern auch ganz nett anzusehen.
Slipeinlagen gibt es in verschiedenen Größen: Mini, Midi und Maxi. Letztere sind für problematische Tage bzw., um in der Nacht ruhig durchschlafen zu können. Ich habe aber auch welche für String-Tangas entdeckt. Es ist also für jede Frau etwas dabei.
Achtet darauf, dass die Stoffslipeinlagen aus Bio-Baumwolle hergestellt sind. Sie sollte also nicht aus der konventionellen Industrie kommen. Glücklicherweise kann man aber davon ausgehen, dass Hersteller solch „unorthodoxer“ Artikel wie Stoffslipeinlagen, speziell Bio-Baumwollslipeinlagen, sich mit dem Wunsch des Kunden auskennen und daher grundsätzlich sehr hohe Ansprüche an ihre Zulieferer stellen. Bekannte Namen sind: Imse Vimse, Kulmine, Ella’s House, Popolini, Toudoo Natura.
Stoffslipeinlagen sind für die Mehrheit aller Frauen bislang noch gar kein Thema. Sie erscheinen ihnen leider mindestens genauso exotisch, wie Mooncup & Co. Die Verwendung einer Stoffslipeinlage liegt doch aber eigentlich auf der Hand. Viel eher noch als die Anwendung eines Menstruationsbechers. Genau wie unsere Unterwäsche kann sie nach der Verwendung schließlich gewaschen und wiederverwendet werden. Außerdem werden konventionelle Slipeinlagen ja auch von vielen Frauen tagtäglich verwendet, warum dann also nicht noch einen kleinen Schritt weiter gehen? Der ständige Neukauf von Einwegartikeln entfällt und man spart bares Geld! Die Umwelt schont es sowieso, wenn statt Plastik nur Naturmaterial Anwendung findet.
Weil es die allgegenwärtige Werbung für Wegwerfartikel und das riesige Angebot in Drogeriemärkten der „Normalkonsumentin“ schwer macht, sich für alternative, umweltfreundliche Möglichkeiten zu entscheiden, sind Stoffslipeinlagen bislang in nur vergleichsweise wenigen Haushalten angekommen. Es fehlt oft auch einfach das Wissen um deren Existenz und kaum einer macht sich Gedanken darüber, wo der ganze Abfall am Ende landet. Wenn es ganz schlimm kommt, geraten Wegwerfartikel zur Monatshygiene dann sogar in die Toilettenspülung. Das Klärwerk muss nun dafür sorgen, dass sämtliche nicht abbaubare Stoffe herausgefiltert und über Umwege entsorgt werden. Beträchtliche Mengen Kunststoff wandern so trotz allem Fortschritts immer noch durch den Schornstein und so in UNSERE Umwelt. Keine schöne Vorstellung!!
Aber dieser unnötige Müllberg muss eben nicht sein! Jede Frau kann mithelfen, diese Abfallmengen zu reduzieren, indem sie wiederverwendbare Produkte auch in der Monatshygiene benutzt.
Der gesunde Menschenverstand sagt mir, dass es besser ist, sich für Einlagen aus Stoff zu entscheiden, die ich waschen und wiederverwenden kann. Da ich die Abfälle im Badezimmer von früher kenne, freue ich mich jedesmal, jetzt keine „Papierpäckchen“ mehr entsorgen zu müssen. Im Netz belegen erschreckende Zahlen, dass ca. 45 Milliarden Binden, Tampons sowie Slipeinlagen jährlich weltweit im Müll landen. Das muss doch nicht sein!
Dennoch sind wir Frauen wohl nicht leicht für die Benutzung von Baumwollslipeinlagen zu gewinnen. Viele scheuen sich vor Stoffslipeinlagen und Stoffbinden. Sie empfinden Slipeinlagen aus Baumwolle als altmodisch, als geruchsbelastet, unhygienisch und unpraktisch. Es gibt Bedenken, sie in der normalen Wäsche sauberzubekommen bzw. mitzuwaschen. Und alles muss ja immer schnellschnell gehen.
„Dabei riecht das Menstruationsblut einer gesunden Frau erst dann unangenehm, wenn es mit synthetischen Materialien in Berührung kommt und wenn es von der Luft abgeschlossen ist. Menstruationsblut ist eine natürliche, körpereigene Flüssigkeit. Dass Monatsblut unhygienisch sei, ist eine veraltete Vorstellung. Sie dient heute unter anderem dazu, Wegwerfprodukte zu rechtfertigen“
– so das Unternehmen Kulmine, dessen Kerngeschäft die Herstellung von Stoffeinlagen ist. Stoffslipeinlagen bestehen meist aus 100% Biobaumwolle, was nicht nur für die Umwelt, sondern auch für den Körper besser ist. Es kommen keine Chemikalien oder Pestizide zum Einsatz. Keine schädlichen Stoffe wie Plastik oder Klebstoffe, die in vielen konventionellen Slipeinlagen enthalten sind, gelangen mehr an den Körper. Die weichen, sanften Materialie sind ideal für die empfindliche Haut im Intimbereich, das Tragegefühl ist sehr viel angenehmer.
Es gibt nicht wenige Frauen, die JEDEN Tag Slipeinlagen benutzen. Ich frage mich ernsthaft, ob das überhaupt notwendig ist. Ganz zu schweigen, ob „natürlich“. Ich trage meine Stoffslipeinlagen nur an den Tagen meiner Menstruation als Ergänzung zum Mooncup.
Zwischendurch ein paar Infos in Videoform, nicht von mir, nur „geborgt“. Sehr ausführlich und es lohnt sich, mal eine gute halbe Stunde zu lauschen. Falls euch das Lesen schon anstrengt. 🙂
Da ich über ausreichend Stoffslipeinlagen verfüge, brauche ich sie nicht nach jeder Benutzung waschen. Ich sammle sie einfach während meiner Menstruation, lagere sie dann in trockenem Zustand in einer Stofftasche. Das macht sich gut, vor allem, wenn ich unterwegs bin.
Zu Hause habe ich einen kleinen Eimer mit Deckel im Bad stehen, in dem ich die Baumwollslipeinlagen einweiche, in KALTEM Wasser, wohlgemerkt! Blut löst sich in solchem einfach besser. Man kann etwas Salz oder Waschsoda, eventuell Olivenseife dazugeben, muss man aber nicht. Nach der Menstruation gebe ich die Stoffslipeinlagen dann einfach zur weißen bzw. Kochwäsche in die Waschmaschine. Diese Temperatur ist aber nicht unbedingt notwendig, da 60° die Wäsche bereits bakteriell rein hinterlassen. Abgesehen davon ist ein zusätzlicher Waschgang weder ökonomisch für die Haushaltskasse, noch hilfreich für die Umwelt.
Wenn ich unterwegs bin und die Slipeinlagen in trockenem Zustand sammle, weiche ich sie dann später in Wasser mit Salz etc. ein, gegebenenfalls reibe ich sie einzeln mit etwas Olivenseife ein, lasse sie noch etwas weichen und gebe sie dann ebenfalls in die Waschmaschine. Man kann die Stoffslipeinlagen auch gleich mit der Hand und etwas Seife auswaschen, trocknen lassen und anschließend in die Fuhre für die nächste Maschine geben.
Am besten lässt man die Stoffslipeinlagen dann an der Luft oder noch besser in der Sonne trocknen. Dabei wird der Stoff sogar gebleicht. Sie sollten dann aber ziemlich nass in direkter Sonne aufgehängt werden. Das macht sich gut bei meinen naturweißen Slipeinlagen, ist aber weniger gut für farbige Baumwollslipeinlagen. Manche Slipeinlagen aus Baumwolle können auch mit in den Trockner gegeben werden, es ist aber nicht notwendig.
Wichtig ist nur, dass die Einlagen vollständig durchgetrocknet sein müssen, bevor ihr sie in den Schrank legt. Sonst könnte sich Schimmel bilden und die Stoffslipeinlagen wären hinüber. Ich stecke meine Slipeinlagen in einen Baumwollbeutel mit Kordel und lege ihn in meine Unterwäscheschublade. Da hinein kommt dann auch meine Mondtasse aka Mooncup. So habe ich alles griffbereit, wenn die nächste Erdbeerwoche vor der Tür steht.
Bitte vermeidet den Einsatz von aggressiven Bleichmitteln, Aufhellern und Weichspülern, um Baumwollslipeinlagen zu reinigen bzw. weicher zu machen. Diese Mittel können teils im Stoff verbleiben und sind nicht gut für den empfindsamen Intimbereich. Außerdem sind sie bzw. ihre Herstelung umweltschädlich.
Wie oben schon erwähnt, bewahre ich zuhause meine frischen Baumwollslipeinlagen einfach in einem Baumwollbeutel mit Kordel in der Schublade für Unterwäsche auf. Für unterwegs gibt es zum dezenten Verstauen der Slipeinlagen ohne Plastik spezielle, oft bunte Täschchen. Diese besitzen meist zwei Fächer; eins für die sauberen Stoffslipeinlagen, das andere für benutzte. Ist man mal auf Tour, hat man ja sicher nicht immer die Möglichkeit, gleich große Wäsche zu machen. Benutzte Slipeinlagen falte ich übrigens einmal mit der benutzten Seite nach innen, um sie hygienisch zu verstauen.
Die Werbung zeichnet ein Idealbild: die Menstruation hat gefälligst „unsichtbar“ abzulaufen, sauber und diskret. Slipeinlagen darf man nicht spüren, sehen sowieso nicht. Die Menstruation ist (immer noch) ein Tabuthema. Die Regel wird oft als lästig und störend empfunden, viele Frauen sind mit ihren ureigensten Körperrhythmen nicht mehr vertraut. Angst- und Schamgefühle vor den eigenen Gerüchen und Körperflüssigkeiten führen zum Griff nach den schnell erreichbaren, in der Anwendung einfachen „schön weißen“ Wegwerfprodukten. Bitte, ihr lieben Frauen, nehmt wieder Verbindung mit euren Körpern und eurer Umwelt, mit eurer ureigensten Natur auf. Mit wiederverwendbaren Produkten, wie dem Mooncup und den Stoffslipeinlagen spart Ihr nicht nur Geld, es wird auch die Umwelt und euer empfindsamer Intimbereich geschont!