Hier also meine gesammelten Weisheiten zu Stoffslipeinlagen, wie vor einer Weile schon angekündigt. Das Baumwollhelferchen, das ich passend zum Mooncup für mich entdeckt habe. Meine ersten Stoffslipeinlagen, die ich mir vor langer Zeit schon zulegte und heute noch nutze, waren ganz einfache Baumwollslipeinlagen aus Bio-Baumwolle von Imse Vimse.
Heute gibt es diese natürlich in ausgefeilterer Form und sogar in Farbe. Damit ich die Stoffslipeinlagen nach der Menstruation alle zusammen waschen kann, entschied ich mich dazu, gleich mehrere zu kaufen. Hier meine Empfehlung für den Start:
12 Normaleinlagen (4x 3er-Set)
6 Minieinlagen (2x 3er-Set)
6 Nachtbinden (2x 3er-Set)
Selbstverständlich hängt dies auch von der Stärke und Dauer der Monatsblutung ab. Neulich habe ich auch komplette und vor allem kostengünstigere Startersets entdeckt:
Es lohnt sich, auch die anderen Anbieter neben Imse Vimse zu erkunden, der Markt ist inzwischen rasant gewachsen. Das Angebot ist mittlerweile doch recht groß und die Bedürfnisse sind von Frau zu Frau sehr unterschiedlich. Deshalb möchte ich versuchen, die verschiedenen Arten von Stoffslipeinlagen kurz vorzustellen.
Zum einen gibt es Baumwollslipeinlagen zum ganz normalen Einlegen in den Slip, ähnlich wie konventionelle Einlagen. Andere sind zum Fixieren mit Flügeln ausgestattet, mithilfe eines unauffälligen Druckknopfes finden sie Halt an der Unterwäsche.
Selbst nach dem Waschen werden kleine Verfärbungen hin und wieder nicht ausbleiben. Damit diese nicht ins Auge stechen, arbeitet man mit dem Effekt der Überdeckung. Dafür bietet Imse Vimse Baumwollslipeinlagen mit kleinen Mustern an. Nicht nur praktisch, sondern auch ganz nett anzusehen.
Slipeinlagen gibt es in verschiedenen Größen: Mini, Midi und Maxi. Letztere sind für problematische Tage bzw., um in der Nacht ruhig durchschlafen zu können. Ich habe aber auch welche für String-Tangas entdeckt. Es ist also für jede Frau etwas dabei.
Achtet darauf, dass die Stoffslipeinlagen aus Bio-Baumwolle hergestellt sind. Sie sollte also nicht aus der konventionellen Industrie kommen. Glücklicherweise kann man aber davon ausgehen, dass Hersteller solch „unorthodoxer“ Artikel wie Stoffslipeinlagen, speziell Bio-Baumwollslipeinlagen, sich mit dem Wunsch des Kunden auskennen und daher grundsätzlich sehr hohe Ansprüche an ihre Zulieferer stellen. Bekannte Namen sind: Imse Vimse, Kulmine, Ella’s House, Popolini, Toudoo Natura.
Stoffslipeinlagen sind für die Mehrheit aller Frauen bislang noch gar kein Thema. Sie erscheinen ihnen leider mindestens genauso exotisch, wie Mooncup & Co. Die Verwendung einer Stoffslipeinlage liegt doch aber eigentlich auf der Hand. Viel eher noch als die Anwendung eines Menstruationsbechers. Genau wie unsere Unterwäsche kann sie nach der Verwendung schließlich gewaschen und wiederverwendet werden. Außerdem werden konventionelle Slipeinlagen ja auch von vielen Frauen tagtäglich verwendet, warum dann also nicht noch einen kleinen Schritt weiter gehen? Der ständige Neukauf von Einwegartikeln entfällt und man spart bares Geld! Die Umwelt schont es sowieso, wenn statt Plastik nur Naturmaterial Anwendung findet.
Weil es die allgegenwärtige Werbung für Wegwerfartikel und das riesige Angebot in Drogeriemärkten der „Normalkonsumentin“ schwer macht, sich für alternative, umweltfreundliche Möglichkeiten zu entscheiden, sind Stoffslipeinlagen bislang in nur vergleichsweise wenigen Haushalten angekommen. Es fehlt oft auch einfach das Wissen um deren Existenz und kaum einer macht sich Gedanken darüber, wo der ganze Abfall am Ende landet. Wenn es ganz schlimm kommt, geraten Wegwerfartikel zur Monatshygiene dann sogar in die Toilettenspülung. Das Klärwerk muss nun dafür sorgen, dass sämtliche nicht abbaubare Stoffe herausgefiltert und über Umwege entsorgt werden. Beträchtliche Mengen Kunststoff wandern so trotz allem Fortschritts immer noch durch den Schornstein und so in UNSERE Umwelt. Keine schöne Vorstellung!!
Aber dieser unnötige Müllberg muss eben nicht sein! Jede Frau kann mithelfen, diese Abfallmengen zu reduzieren, indem sie wiederverwendbare Produkte auch in der Monatshygiene benutzt.
Der gesunde Menschenverstand sagt mir, dass es besser ist, sich für Einlagen aus Stoff zu entscheiden, die ich waschen und wiederverwenden kann. Da ich die Abfälle im Badezimmer von früher kenne, freue ich mich jedesmal, jetzt keine „Papierpäckchen“ mehr entsorgen zu müssen. Im Netz belegen erschreckende Zahlen, dass ca. 45 Milliarden Binden, Tampons sowie Slipeinlagen jährlich weltweit im Müll landen. Das muss doch nicht sein!
Dennoch sind wir Frauen wohl nicht leicht für die Benutzung von Baumwollslipeinlagen zu gewinnen. Viele scheuen sich vor Stoffslipeinlagen und Stoffbinden. Sie empfinden Slipeinlagen aus Baumwolle als altmodisch, als geruchsbelastet, unhygienisch und unpraktisch. Es gibt Bedenken, sie in der normalen Wäsche sauberzubekommen bzw. mitzuwaschen. Und alles muss ja immer schnellschnell gehen.
„Dabei riecht das Menstruationsblut einer gesunden Frau erst dann unangenehm, wenn es mit synthetischen Materialien in Berührung kommt und wenn es von der Luft abgeschlossen ist. Menstruationsblut ist eine natürliche, körpereigene Flüssigkeit. Dass Monatsblut unhygienisch sei, ist eine veraltete Vorstellung. Sie dient heute unter anderem dazu, Wegwerfprodukte zu rechtfertigen“
– so das Unternehmen Kulmine, dessen Kerngeschäft die Herstellung von Stoffeinlagen ist. Stoffslipeinlagen bestehen meist aus 100% Biobaumwolle, was nicht nur für die Umwelt, sondern auch für den Körper besser ist. Es kommen keine Chemikalien oder Pestizide zum Einsatz. Keine schädlichen Stoffe wie Plastik oder Klebstoffe, die in vielen konventionellen Slipeinlagen enthalten sind, gelangen mehr an den Körper. Die weichen, sanften Materialie sind ideal für die empfindliche Haut im Intimbereich, das Tragegefühl ist sehr viel angenehmer.
Es gibt nicht wenige Frauen, die JEDEN Tag Slipeinlagen benutzen. Ich frage mich ernsthaft, ob das überhaupt notwendig ist. Ganz zu schweigen, ob „natürlich“. Ich trage meine Stoffslipeinlagen nur an den Tagen meiner Menstruation als Ergänzung zum Mooncup.
Zwischendurch ein paar Infos in Videoform, nicht von mir, nur „geborgt“. Sehr ausführlich und es lohnt sich, mal eine gute halbe Stunde zu lauschen. Falls euch das Lesen schon anstrengt. 🙂
Da ich über ausreichend Stoffslipeinlagen verfüge, brauche ich sie nicht nach jeder Benutzung waschen. Ich sammle sie einfach während meiner Menstruation, lagere sie dann in trockenem Zustand in einer Stofftasche. Das macht sich gut, vor allem, wenn ich unterwegs bin.
Zu Hause habe ich einen kleinen Eimer mit Deckel im Bad stehen, in dem ich die Baumwollslipeinlagen einweiche, in KALTEM Wasser, wohlgemerkt! Blut löst sich in solchem einfach besser. Man kann etwas Salz oder Waschsoda, eventuell Olivenseife dazugeben, muss man aber nicht. Nach der Menstruation gebe ich die Stoffslipeinlagen dann einfach zur weißen bzw. Kochwäsche in die Waschmaschine. Diese Temperatur ist aber nicht unbedingt notwendig, da 60° die Wäsche bereits bakteriell rein hinterlassen. Abgesehen davon ist ein zusätzlicher Waschgang weder ökonomisch für die Haushaltskasse, noch hilfreich für die Umwelt.
Wenn ich unterwegs bin und die Slipeinlagen in trockenem Zustand sammle, weiche ich sie dann später in Wasser mit Salz etc. ein, gegebenenfalls reibe ich sie einzeln mit etwas Olivenseife ein, lasse sie noch etwas weichen und gebe sie dann ebenfalls in die Waschmaschine. Man kann die Stoffslipeinlagen auch gleich mit der Hand und etwas Seife auswaschen, trocknen lassen und anschließend in die Fuhre für die nächste Maschine geben.
Am besten lässt man die Stoffslipeinlagen dann an der Luft oder noch besser in der Sonne trocknen. Dabei wird der Stoff sogar gebleicht. Sie sollten dann aber ziemlich nass in direkter Sonne aufgehängt werden. Das macht sich gut bei meinen naturweißen Slipeinlagen, ist aber weniger gut für farbige Baumwollslipeinlagen. Manche Slipeinlagen aus Baumwolle können auch mit in den Trockner gegeben werden, es ist aber nicht notwendig.
Wichtig ist nur, dass die Einlagen vollständig durchgetrocknet sein müssen, bevor ihr sie in den Schrank legt. Sonst könnte sich Schimmel bilden und die Stoffslipeinlagen wären hinüber. Ich stecke meine Slipeinlagen in einen Baumwollbeutel mit Kordel und lege ihn in meine Unterwäscheschublade. Da hinein kommt dann auch meine Mondtasse aka Mooncup. So habe ich alles griffbereit, wenn die nächste Erdbeerwoche vor der Tür steht.
Bitte vermeidet den Einsatz von aggressiven Bleichmitteln, Aufhellern und Weichspülern, um Baumwollslipeinlagen zu reinigen bzw. weicher zu machen. Diese Mittel können teils im Stoff verbleiben und sind nicht gut für den empfindsamen Intimbereich. Außerdem sind sie bzw. ihre Herstelung umweltschädlich.
Wie oben schon erwähnt, bewahre ich zuhause meine frischen Baumwollslipeinlagen einfach in einem Baumwollbeutel mit Kordel in der Schublade für Unterwäsche auf. Für unterwegs gibt es zum dezenten Verstauen der Slipeinlagen ohne Plastik spezielle, oft bunte Täschchen. Diese besitzen meist zwei Fächer; eins für die sauberen Stoffslipeinlagen, das andere für benutzte. Ist man mal auf Tour, hat man ja sicher nicht immer die Möglichkeit, gleich große Wäsche zu machen. Benutzte Slipeinlagen falte ich übrigens einmal mit der benutzten Seite nach innen, um sie hygienisch zu verstauen.
Die Werbung zeichnet ein Idealbild: die Menstruation hat gefälligst „unsichtbar“ abzulaufen, sauber und diskret. Slipeinlagen darf man nicht spüren, sehen sowieso nicht. Die Menstruation ist (immer noch) ein Tabuthema. Die Regel wird oft als lästig und störend empfunden, viele Frauen sind mit ihren ureigensten Körperrhythmen nicht mehr vertraut. Angst- und Schamgefühle vor den eigenen Gerüchen und Körperflüssigkeiten führen zum Griff nach den schnell erreichbaren, in der Anwendung einfachen „schön weißen“ Wegwerfprodukten. Bitte, ihr lieben Frauen, nehmt wieder Verbindung mit euren Körpern und eurer Umwelt, mit eurer ureigensten Natur auf. Mit wiederverwendbaren Produkten, wie dem Mooncup und den Stoffslipeinlagen spart Ihr nicht nur Geld, es wird auch die Umwelt und euer empfindsamer Intimbereich geschont!
Willkommen auf meiner kleinen Seite zum Mooncup und meinen Erfahrungen damit. Es handelt sich beim Mooncup um eine wunderbare Alternative zur Verwendung von Binden oder Tampons während der Monatsblutung. Der „Mond-Becher“ besteht aus weichem und gut tragbarem Silikon, welches laut Hersteller selbst von empfindlichen Allergikerinnen als unproblematisch bezeichnet wird. Abgesehen davon, dass er selbst als kleine Größe mehr Flüssigkeit aufzunehmen vermag als jeder herkömmliche XXL-Tampon, ich spare jede Menge Geld für Wegwerfartikel und tue etwas für die Umwelt. Aber dazu später mehr.
Ich bin Iliane, Anfang 40, Mutter einer Tochter und bis vor ca. 7 Jahren war der Mooncup oder eine andere Variante davon noch überhaupt kein Thema. Ich kannte die Alternative namens Menstruationstasse einfach noch nicht. Als ich derzeit in unser Waldhaus mit Selbstversorgergarten einzog, stand ich aber vor der Frage, wohin mit diesem monatlich anfallendem Menstruations-Abfall. Ich benutzte zu diesem Zeitpunkt Tampons und Slipeinlagen aus Papier. Es gibt hier nur die Möglichkeit des Verbrennens im Ofen oder die Kompostierung im Garten. Beides erschien mir nicht geignet und am besten wäre es, erst gar keinen Abfall zu erzeugen. Zu dieser Überzeugung kam ich übrigens nicht nur auf diesem Gebiet.
Die Idee war, etwas zu finden, das wiederverwendbar ist. So stieß ich im Internet auf den Mooncup und war begeistert. Ich wollte dieses Ding unbedingt ausprobieren. Übrigens, weitere Markennamen für ähnliche Helferlein wie den Mooncup sind unter anderem Mondtasse, Ladycup, Lunette, MeLuna Cup, Menstrual Cup, Diva Cup, Femme Cup… Dank Amazon war ich ganz schnell stolze Besitzerin eines Mooncup.
Als ich meinen Mooncup das erste Mal in den Händen hielt, war ich sehr erfreut, er kam in einem kleinen Stoffbeutel mit rosa Bändchen. Irgendwie fühlte ich mich gleich etwas weiblicher 😉
Nun ging’s ans Probieren, was anfangs nicht leicht war.
Das Erste, was ich dann gemacht habe, ich habe den Stiel einfach abgeschnitten, erst Stück für Stück und dann aber gänzlich, da er mich gezwickt hat. Aber diesen Stutzen brauche ich persönlich auch nicht. Er soll eigentlich zum besseren Herausnehmen gedacht sein. Ich greife den Mooncup einfach so, man kann ihn mit den Fingern ja spüren. Nur am Stiel zu ziehen, das kann ich mir gar nicht vorstellen, da er Becher sich ansaugt. Das heißt, ich drücke oder drehe den Mooncup leicht, sodass er sich löst und ich ihn in den Fingern halte und entnehmen kann. Vorsicht an stärkeren Tagen, damit nichts „überschwappt“! Wenn ich den Becher nicht so oft entleere, kann er schon mal ziemlich voll werden. Aber spätestens nach 12h sollte man es sowieso mindestens einmal getan haben.
Zum Einsetzen gibt es verschiedene Methoden (diese Seite ist zwar auf Englisch, aber gut bebildert). Ich halte den Rand zusammen und knicke ihn einmal um, führe das „Bündel“ ein und lasse los, wenn ich spüre, dass es nicht weitergeht. Dabei faltet sich der Becher auf und sitzt meist ideal. Diesen Vorgang des Einsetzens habe ich immer wieder üben müssen, nach 2-3 Menstruationen ist das jedoch kein Problem mehr. Was mir manchmal passiert ist, dass der Becher sich nicht tief genug befand, vorrutschte und sich nicht richtig ansaugte. Das hatte zur Folge, dass das Blut am Becher vorbeifloss und dass der Stiel, als er dran war, durchaus gestört hatte.
Eine Freundin, die auch von der Idee begeistert war und so einen Mooncup benutzen wollte, sagte mir nach dem ersten Ausprobieren, dass sie es unangenehm und anstrengend empfindet, „sich da unten so rumzufummeln“.
Ich kann nur jede Frau ermutigen, sich Zeit zu lassen und es immer wieder zu üben. Nach einiger Zeit wird sich alles eingespielt haben!
Nach dem Gebrauch verstaue ich meinen kleinen Helfer dann in diesem kleinen Stoffbeutel, nachdem ich ihn in einem kleinen aus der Küche ausrangierten Topf ca. 5-10 Minuten bei sprudelndem Wasser desinfiziere. Während der Menstruation reinige ich den Becher nur, indem ich ihn unter klarem, warmem Wasser ausspüle, dabei etwas knautsche und mit den Fingern auswische. Danach wird er ja gleich wieder eingesetzt.
Das Problem bzw. die Kunst am Unterwegssein mit dem Mooncup ist es, Toiletten zu finden, in denen auch ein Waschbecken integriert ist, damit man den Becher auch ausspülen und sich die Finger ungestört (ohne Beisein anderer Toilettenbesucher) reinigen kann. Mittlerweile ist mein Blick dahingehend geschärft, und in mir bekannten Regionen kenne ich meine Toiletten. Bei wiederkehrenden Reisen weiß ich also vorher, wo ich ungestört meinen Mooncup leeren kann. 😉
Wenn die nötigen Gegebenheiten nicht vorhanden sind, muss man sich eben mit Papier und einer kleinen Flasche mit Wasser behelfen. Aber auch das geht!
Die Stoffslipeinlage ist ein praktisches und für mich notwendiges Zubehör. Der Mooncup ist zwar recht zuverlässig und „dicht“, aber an den stärkeren Tagen kann schon mal etwas danebengehen. Ich neige eher dazu, zu vorsichtig und reinlich zu sein und möchte auf meine Stoffslipeinlage, die mir meine Unterwäsche schützen, nicht mehr verzichten. Ich habe meine Textileinlagen schon seit ich mit der Umstellung auf den Mooncup begonnen habe, also ca. 7 Jahre. Und sie halten immer noch.
Während der Menstruation sammle ich die benutzten Einlagen in einem kleinen Eimer mit Deckel, der bei mir im Bad steht. Sie werden eingeweicht und im Abschluss der Tage bei 90°C in der Waschmaschine einfach mitgewaschen.
Diese Einlagen gibt es in verschiedenen Größen, ich benutze beide. Die kleinen auch mal zwischendurch auf Reisen, die großen sind meine Begleiter an den stärkeren Tagen. Anfangs dachte ich auch, dass sie viel zu sehr auftragen, aber mittlerweile liebe ich sie und fühle mich wohl, so schön eingepackt. Vielleicht nicht jederfraus Sache, aber es gibt, wie erwähnt, auch die kleinen.
Die allererste Zeit im Waldhaus habe ich noch Slipeinlagen aus Papier/Zellstoff benutzt und sie auf dem Kompost entsorgt. Noch heute begegnen mir die Reste davon, wenn ich unseren Kompost immer mal umsetze. Irgendwie wollen sie sich nicht komplett „auflösen“. Das Gleiche gilt übrigens auch für Windeln aus Papier. Als ich umzog, war meine Tochter 1,5 Jahre alt, und wir benutzten noch einige Zeit diese „komfortablen Dinger“. Aus heutiger Sicht würde ich das nicht mehr machen, zumal ich, als mein Kind geboren wurde, ausschließlich Stoffwindeln benutzte. Ich vermute, dass diese dann die Menge der Ausscheidungen nicht mehr aufnehmen konnten, oder aber, ich war einfach zu faul zum ständigen Wechseln. Ich weiß es nicht mehr.
Auch diese Windeln von vor 5-6 Jahren sind in unserem Kompost noch zu finden!!!
Der Hersteller bescheinigt mehrere Jahre als Lebensdauer für den Mooncup. Meiner hält mittlerweile sieben Jahre, es scheint also was dran zu sein. Im Vergleich dazu sollte man sich nur vorstellen, was mich konventionelle Hygieneartikel in dieser Zeit gekostet hätten, abgesehen vom Mt. Everest an nicht komplett abbaubarem Abfall!! Grob über den Daumen sind es durchschnittlich 5-10€ pro Monat je nach Marke und Verbrauch, hochgerechnet auf 10 Jahre spart man zwischen 600-1200€. Was sind da schon die Kosten für einen Mooncup?! Dieses Helferlein kostete mich damals nicht einmal 30€…….
Gerade am Anfang meiner Mooncup-Zeit oder auf Reisen bin ich oft auch zurück in alte Gewohnheiten gefallen. Habe noch vorrätige Tampons wieder aus dem Schrank geholt oder sogar unterwegs mal Papierslipeinlagen gekauft. Nur langsam hat sich das Vertrauen in diese neue Methode eingestellt. Dazu muss ich sagen, dass ich vielleicht aufgrund meiner Vorgeschichte ein überhöhteres Sicherheitsbedürfnis habe als andere Frauen. Was ich auch sagen will, diese Übergangsphasen sind wichtig, um sich immer wieder darüber klar zu werden, was man will. Ich habe mich auch oft geärgert, als ich wieder einen Tampon benutzt habe, weil ich meinem Mooncup nicht vertraute. Spätestens, als ich ihn entsorgen musste, kam das schlechte Gewissen. Wohin mit diesen nervenden „Papierpäckchen“, die ich dann auch manchmal aus Versehen im Badezimmer liegenlassen habe und sich der Nächste wunderte – und ich mich dann peinlich berührt fühlte.
Irgendwann kam auch der Punkt, wo ich meinen Lebensalltag nach den körperlichen Gegebenheiten ausrichtete. Ich versuche seitdem, meine Auswärts-Termine so zu legen, dass ich meine Menstruationzeit zu Hause verbringen kann und es nicht wichtig ist, ob alles sitzt und die Toilette in der Nähe ist. Als wohltuend empfinde ich es, mich während meiner Menstruation etwas zurückziehen zu können, mich häuslichen Dingen zuzuwenden.
Auch wenn sich die Textileinlagen anfangs vielleicht etwas zuviel anfühlen in der Hose, man sollte nie den Umweltaspekt vergessen. Gib dir Zeit, dich an die neuen Umstände zu gewöhnen. Es lohnt sich im Sinne unserer Natur. Grundsätzlich ist es anfangs ja immer schwierig, sich von gewohnten Dingen zu trennen und sich auf neue Situationen einzustellen. Aber du wirst bald merken, dass es wichtiger ist, sich rundherum wohlzufühlen, im Einklang mit der Umwelt zu sein. Die Müllberge würden mich persönlich mehr ärgern als eine nicht so strahlend weiße Einlage, oder an manchen Tagen auf enge Hosen zu verzichten.
Menstruation war damals in meiner Familie ein kaum vorhandenes Thema, geschweige denn, Dinge wie ein Mooncup. Ich kann mich daran erinnern, dass meine Mutter mir kurz gezeigt hat, was ich machen muss, als ich meine Menstruation bekam. Damals benutzte man ein kratziges Stoffhöschen mit Plastikeinsatz, auf das man eine dicke Zellstoffeinlage klebte. Darüber wurde dann eine Miederhose getragen. Ich fühlte mich damit nicht gerade wohl. Aber fast noch viel schlimmer finde ich aus heutiger Sicht, dass man darüber nicht gesprochen hat. Mit dem Thema Menstruation verband ich lange ein Gefühl von Ekel, Schmutzigkeit, Ärger…
Ich erinnere mich an Worte wie „den Mist“. Also, es wurde von meiner Mutter immer als etwas Lästiges, Unangenehmes angesehen. Was da wirklich für ein Wunder im Körper eines jungen Mädchens vorgeht, das wurde mir nie erzählt. Blut galt grundsätzlich als etwas Ekliges, das man verbergen und loswerden, aber nicht sehen will.
Mit dem Gebrauch des Mooncup bin ich jetzt sehr nah dran an meiner Menstruation, ich sehe sehr genau, wie viel Blut meinen Körper verlässt. Es ist nicht schon eingezogen in Einlagen oder Tampons. Ich fange es tatsächlich in einer Tasse auf und sehe die Beschaffenheit meiner Körperflüssigkeit. Manchmal komme ich auch unmittelbar in Berührung. Manche Frauen mögen das als unangenehm empfinden. Für mich ist es jedoch eine Möglichkeit, endlich bzw. wieder mit meinem Körper, mit mir in Verbindung zu treten, an (m)einem Wunder der Natur teilzuhaben, es zu begreifen.
Ich möchte, dass meine Tochter einmal ganz natürlich den Tag ihrer Menstruation empfängt, ohne Abscheu, Ekel oder Ahnungslosigkeit und Ängste. Sie bekommt jetzt schon mit, dass Mama ihre Tage hat, sich dann manchmal gern etwas zurückziehen möchte, und sie ein Mooncup im Schrank hat (im Stoffbeutel mit dem rosa Bändchen). 😉
Mit meiner Umstellung von Tampons & Papierslipeinlagen auf Mooncup & Textileinlagen bin ich sehr zufrieden. Aber es soll auch noch anders gehen, das habe ich jedenfalls vor im Internet gelesen. Ein männlicher Freund machte mich darauf aufmerksam! Und zwar ginge dies OHNE jegliche Menstruations-Utensilien. Diese Handhabung nennt sich Natürliche Menstruation, wobei Frau das Menstruationsblut so kontrolliert aus dem Körper lässt, wie andere Ausscheidungen auch. Ich habe es probiert, es hat noch nicht funktioniert. Dazu gehört schon eine gewaltige Portion Körpergefühl und auch Ruhe im Alltag, um sich selbst überhaupt beobachten zu können. Ich arbeite weiter daran, aber im Moment ist der Mooncup meine Nummer EINS! 😉
Autor: Iliane C. Börner